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Mit ‘Sinn’ getaggte Beiträge

Sinn(e) des Lebens

Was suchen wir als Sinn des Lebens?

Sinn im Leben scheint eine zentrale Motivation des menschlichen Lebens zu sein: Wer ihn hat, ist gelassener und glücklicher, wer ihn nicht hat, ist eher rastlos und depressiv (George & Park, 2016). Doch wie genau verstehen wir den Sinn des Lebens und was kann uns Sinn im Leben geben?

Von Marco Altorfer
Lektoriert von Isabelle Bartholomä und Berit Barthelmes
Illustriert von Katrin Grings

Was ist der Sinn des Lebens? Je nachdem, wen man fragt, erhält man in der Regel ganz unterschiedliche Antworten: Religiöse Personen antworten vielleicht «Gottes Wille erfüllen», Biolog*innen «die eigenen Gene verbreiten», Humanist*innen «eine bessere Gesellschaft erschaffen» und Science-Fiction Enthusiast*innen «42». Die Unterschiedlichkeit der Antworten deutet an, dass nur schon die Frage ganz unterschiedlich verstanden werden kann. Was sind die verschiedenen Bedeutungen vom «Sinn des Lebens» und was für Antworttypen sind möglich?

Was meinen wir mit «Sinn»?

Sinn ist im Kontext von «Sinn des Lebens» ungefähr ein Synonym für «Bedeutung» (George & Park, 2016; Seachris, 2011). Im Englischen beispielsweise wird von «Meaning of Life» also «Bedeutung des Lebens» gesprochen. Dabei sind drei eng verwandte, aber doch unterschiedliche Aspekte von Sinn besonders relevant: Erstens Sinn als «Kohärenz», zweitens Sinn als «Zweckerfüllung» und drittens Sinn als «Signifikanz». Oder anders formuliert erstens als «Sinn ergeben», zweitens als «Sinn haben» und drittens als «sinnvoll sein» (die drei Formulierungen werden aber oft synonym gebraucht) (George & Park, 2016; Seachris, 2011).

«Hat man sein Warum des Lebens, so verträgt man sich fast mit jedem Wie.»

Nietzsche, 1889, S. 54

«Sinn ergeben»

Etwas ergibt Sinn, wenn es auf die richtige Weise in ein Wissenssystem oder Theoriegebilde passt, also wenn es plausibel oder kohärent ist (Seachris, 2011). Zum Beispiel ergibt es Sinn, den Klimawandel mit einer Eindämmung von CO2-Emissionen zu bekämpfen. Auf der anderen Seite ergibt etwas keinen Sinn, wenn es keine theoretische oder empirische Grundlage hat, also wenn es nicht plausibel oder inkohärent ist (Seachris, 2011). Zum Beispiel ergibt es keinen Sinn, den Klimawandel mit Klimaanlagen zu bekämpfen. Bezüglich Sinn des Lebens wollen wir also, dass unser (oder aller) Leben kohärent in einen grösseren Wissenskontext passt (George & Park, 2016; Seachris, 2011). Dieser Wissenskontext kann unter anderem religiös (z. B. biblische Lehre des Christentums), aber auch wissenschaftlich (z. B. Evolution und Urknall) geprägt sein.

«Sinn haben»

Etwas hat Sinn, wenn es einen Zweck erfüllt, beziehungsweise einem Ziel dienlich ist (George & Park, 2016; Seachris, 2011). Zum Beispiel hat mein Studium (unter anderem) den Sinn, mich zu bilden. Lerne ich im Studium aber nichts, hat es wohl (leider) keinen Sinn. Der Sinn des Lebens kann also so verstanden werden, dass wir wollen, dass unser (oder aller) Leben einen Zweck erfüllt, also dass wir etwas bewirken im Leben (George & Park, 2016; Seachris, 2011). Zum Beispiel kann ich den Zweck meines Lebens darin sehen, Gottes Wille zu befolgen oder die Welt zu verbessern.

«Alles kann einem Mann abgenommen werden, aber nur eines: die letzte der menschlichen Freiheiten – die eigene Einstellung unter den gegebenen Umständen zu wählen und den eigenen Weg zu wählen.»

Frankl, 1946, S. 75

«Sinnvoll sein»

Etwas ist sinnvoll, wenn es uns als signifikant, wichtig, bedeutungsvoll oder wertvoll erscheint (George & Park, 2016; Seachris, 2011). Es geht also um eine evaluative oder wertende Perspektive. Zum Beispiel wird moralisches Handeln, wie Armen zu helfen, oft als sinnvoll angesehen. Alltägliche Dinge wie Netflix schauen hingegen nicht. Der Sinn unseres Lebens soll also etwas sein, das unser Leben zu etwas Besonderem und Wertvollen macht (George & Park, 2016; Seachris, 2011). Zum Beispiel werden von vielen Personen grosse wissenschaftliche Leistungen wie die Erforschung der Radioaktivität von Marie Curie oder moralische, heroische Taten wie der Kampf gegen Unterdrückung von Gandhi und Martin Luther King als sinnvoll angesehen. Anderen Personen erscheinen kleinere Dinge als sinnvoll, wie der gute Umgang mit seinen Mitmenschen oder möglichst oft in Fortnite zu gewinnen.

Die drei Aspekte von Sinn bezüglich Sinn des Lebens können verbunden werden: Leben kann Sinn ergeben, haben und sinnvoll sein (George & Park, 2016; Seachris, 2011). Beispielsweise kann mein Leben Sinn ergeben, indem es in den Kontext einer Religion passt, Sinn haben, indem es Gottes Willen dieser Religion folgt und sinnvoll sein, indem es spezielle moralische Leistungen beinhaltet. In der Regel müssen wir alle Aspekte des Sinns des Lebens zumindest zum Teil erfüllen, um unser Leben als sinnvoll zu erachten (George & Park, 2016). Doch verstehen wir den Sinn des Lebens zwingend aus der individuellen Perspektive oder kann er auch aus einer allgemeineren gesehen werden?

Sinn im Leben oder des Lebens?

Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist in der Regel eine persönliche (Metz, 2007). Es wird gefragt: «Hat mein Leben einen Sinn?». Doch unweigerlich dazu gesellt sich meist die andere, verwandte Frage: «Hat das Leben einen Sinn?». Das heisst, es wird auch gefragt, ob das Leben generell oder für irgendjemanden einen Sinn hat (Metz, 2007). Der «Lebensaspekt» im Sinne des Lebens kann als Spektrum von einer individuellen bis zu einer (völlig) universellen Sichtweise verstanden werden (Seachris, 2011). So kann sich der Lebensaspekt unter anderem auf ein Menschenleben, alle Menschenleben, alles biologische Leben oder die ganze Existenz (Sinn von «allem») beziehen. Simplifizierend wird dabei jeweils Sinn im Leben (oder Sinn meines Lebens) und Sinn des Lebens unterschieden, wobei Sinn im Leben das individuelle Leben betrachtet und Sinn des Lebens alle distanzierteren Sichtweisen (Metz, 2007; Seachris, 2011). Eine umfassende Sinntheorie, wie sie zum Beispiel die meisten Religionen geben, umfassen dabei generell beide Aspekte (Metz, 2007). Je nach Theorie sind die beiden Sinnarten unterschiedlich, gleich oder die Existenz der einen (oder beider) wird jeweils abgestritten. Theorien des Sinns des Lebens bestehen in der Regel aus Erklärungen für mehrheitlich metaphysische Fragen wie der Entstehung des Universums, Wirkungsmechanismen des Universums und Leben nach dem Tod (Seachris, 2011). Dabei gibt es religiöse und wissenschaftliche Erklärungen. Viele Religionen erklären die Entstehung des Universums durch Gott, die Wirkungsmechanismen des Universums durch Gottes Willen und das Leben nach dem Tod durch eine Seelenwanderung. Geläufige wissenschaftliche Theorien sind der Urknall für die Entstehung des Universums, Physik und Evolution für Wirkungsmechanismen des Universums und «nichts» als Leben nach dem Tod (Seachris, 2011). Bezüglich des Sinns im Leben gibt es drei Theoriefamilien, die im Folgenden vorgestellt werden.

Frankls Sinn im Konzentrationslager

Der österreichische Psychiater Viktor Frankl überlebte die Inhaftierung in Konzentrationslagern der Nazis im Zweiten Weltkrieg (Frankl, 1946). Er verarbeitete und analysierte seine Erlebnisse im Buch «… Trotzdem Ja zum Leben sagen». Darin beschreibt er, dass im Konzentrationslager nicht die physisch fittesten am längsten überlebten, sondern jene, die weiterhin einen Sinn in ihrem Leben sehen und somit das Leiden ertragen konnten. Frankl kommt zum Schluss, dass selbst wenn einem jegliche Freiheit genommen wird, man immer noch seine Einstellung zum Leben wählen kann. Somit kann Sinn in jedem Moment des Lebens gefunden werden, auch im Leiden und im Sterben (Frankl, 1946).

Nihilismus

Beginnen wir mit der pessimistischsten Theoriefamilie. Der Nihilismus behauptet, dass das Leben keinen Sinn hat oder, dass Sinn im Leben nicht erreichbar ist (Metz, 2007). Generell gehen Nihilist*innen so vor, dass sie Bedingungen für Sinn im Leben aufstellen und dann gegen diese argumentieren. So kann ein Nihilist beispielsweise die Existenz von Gott für Sinn im Leben voraussetzen, aber Atheismus vertreten (was aber eher selten ist). Die häufigste Strategie von Nihilist*innen besteht darin, objektive Werte oder moralische Standards für Sinn im Leben vorauszusetzen, aber deren Existenz oder Erreichbarkeit zu bestreiten (Metz, 2007).

Eng verwandt mit dem Nihilismus ist die Sichtweise, dass die Sinnfrage unbeantwortbar ist, entweder weil die Frage an sich ungültig (oder sinnlos) ist, da sie keine abschliessende oder befriedigende Antwort zulässt, oder weil wir nicht die kognitiven Fähigkeiten haben, sie zu beantworten (Wittgenstein, 1921).

«Wovon man nicht sprechen kann, darüber soll man schweigen.»

Wittgenstein, 1921, S. 90

Supranaturalismus

Supranaturalistische Theorien postulieren, dass der Sinn im Leben durch übernatürliche Entitäten gegeben wird (Metz, 2007; Seachris, 2011). Dies ist grundsätzlich die Domäne der Religionen. Üblicherweise wird in Religionen von einer oder mehreren Gottheiten ausgegangen, die die Welt kreiert haben und das menschliche Zusammenleben regeln, sowie eines Lebens nach dem Tod meist in Verbindung mit einer überlebenden Seele (dies entspricht in etwa dem Sinn des Lebens). Der Sinn im Leben wird nun in der Regel in der Befolgung des Willens der Götter und im Erreichen des Nachlebens gesehen (Metz, 2007; Seachris, 2011). Ausserdem gibt es den sogenannten moderaten Supranaturalismus, deren Befürworter dafür einstehen, dass es Sinn im Leben ohne übernatürliche Entitäten geben kann, aber dass nur mit ihnen «vollständiger» oder «absoluter» Sinn erreicht werden kann (Metz, 2007).

Naturalismus

Anhänger des Naturalismus sind überzeugt, dass Sinn im «normalen» physischen Leben gefunden werden kann (Metz, 2007; Seachris, 2011). Er unterteilt sich in subjektive, objektive und hybride Theorien. Laut subjektiven Theorien kann in der Regel alles dem Leben einer Person Sinn geben, was diese Person als sinnerfüllend empfindet. Dieser Sinn kann durchaus von anderen geteilt werden, wie zum Beispiel bei der Familiengründung. Der Sinn kann aber auch höchst individuell sein, beispielsweise alle Kieselsteine auf der Welt zu zählen. Objektive Theorien hingegen postulieren, dass Sinn nur aus objektiven Werten stammen kann, das heisst Dingen, die einen inhärenten oder intrinsischen Wert haben. Häufige Beispiele sind ein moralisches Leben führen, nach Wahrheit streben oder Schönheit kreieren. Der Sinn entsteht dabei nicht dadurch, dass die eigene Lebensweise als sinnvoll empfunden wird, sondern dadurch, dass sie den objektiven Wert erfüllt. Das Problem der subjektiven Theorien ist, dass sie absurde oder auch unmoralische Lebensweisen als sinngebend erlauben. Das Problem der objektiven Theorien dagegen ist, dass es fraglich ist, ob objektive Werte existieren und dass Sinn im Leben in der Regel mit einem Sinngefühl verbunden wird. Hybride Theorien versuchen nun, die beiden Theorien zu vereinen, indem sie postulieren, dass Sinn im Leben sowohl subjektive wie auch objektive Werte benötigt. Das heisst, der sinnerfüllende objektive Wert muss von der Person auch als sinnerfüllend empfunden werden (Metz, 2007; Seachris, 2011).

Die Theorien zum Sinn im Leben versuchen zu erklären, wie unser Sinn im Leben entsteht. Was sie jedoch nicht erklären ist, wieso wir überhaupt nach Sinn im Leben streben.

«Meaning arises when subjective attraction meets objective attractiveness.»

Wolf, 1997, S. 224

Wieso brauchen wir Sinn?

Die «terror management theory» (TMT) liefert interessante Anhaltspunkte, warum wir den Wunsch nach Sinn im Leben besitzen (George & Park, 2016; Solomon et al., 2015). Die TMT postuliert, dass während der Evolution des Menschen mit dem wachsenden Intellekt das Problem vom Bewusstsein des Todes und daraus resultierender Todesfurcht („death terror“) entstand. Damit diese Todesfurcht den Menschen nicht paralysiert und handlungsunfähig macht, mussten in der Evolution kognitive Mechanismen entwickelt werden, um diese zu puffern. Die TMT geht von zwei übergreifenden Puffern aus: Ein überdauerndes kulturelles (unter anderem religiöses) Weltbild und Selbstwertgefühl. In verschiedenen Studien konnte festgestellt werden, dass Erinnerungen an den Tod zu weniger Angst führen, wenn das Vertrauen in das eigene Weltbild oder das Selbstwertgefühl gestärkt wird. Das kulturelle Weltbild hat nun eine enge Verwandtschaft mit dem Sinn des Lebens und das Selbstwertgefühl im Kontext der TMT eine enge Verwandtschaft mit dem Sinn im Leben. Unser Sinngefühl hilft uns also, Todesfurcht zu überwinden und unser Leben aktiv zu gestalten (George & Park, 2016; Solomon et al., 2015).


Zum Weiterlesen

Frankl, V. (1946). … Trotzdem Ja zum Leben sagen.

George, L. S., & Park, C. L. (2016). Meaning in Life as Comprehension, Purpose, and Mattering: Toward Integration and New Research Questions. Review of General Psychology, 20(3), 205–220. https://doi.org/10.1037/gpr0000077

Nietzsche, F. (1889). Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophirt.

Literatur

Frankl, V. (1946). … Trotzdem Ja zum Leben sagen.

George, L. S., & Park, C. L. (2016). Meaning in Life as Comprehension, Purpose, and Mattering: Toward Integration and New Research Questions. Review of General Psychology, 20(3), 205–220. https://doi.org/10.1037/gpr0000077

Metz, T. (2007). The Meaning of Life. In E. N. Zalta (Hrsg.), The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Winter 2021). Metaphysics Research Lab, Stanford University. https://plato.stanford.edu/archives/win2021/entries/life-meaning/

Nietzsche, F. (1889). Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophirt.

Seachris, J. (2011). Meaning of Life: Contemporary Analytic Perspectives. In Internet Encyclopedia of Philosophy. https://iep.utm.edu/mean-ana/

Solomon, S., Greenberg, J., & Pyszczynski, T. (2015). The worm at the core: On the role of death in life. Random House.

Wittgenstein, L. (1921). Tractatus logico-philosophicus.

Wolf, S. (1997). Happiness and meaning: Two aspects of the good life. Social Philosophy and Policy, 14(1), 207–225.

Resilienz

Eine kritische Auseinandersetzung mit einem flüchtigen Begriff

Von Resilienz ist zurzeit in einer Vielzahl von wissenschaftlichen Artikeln und Selbsthilfebüchern die Rede, doch was steckt hinter dem Zauberwort eigentlich? Ein hilfreiches und vielversprechendes Konzept für die Psychologie oder eine gefährliche neoliberale Fantasie?

Von Noémie Lushaj
Lektoriert von Marie Reinecke und Hannah Meyerhoff
Illustriert von Noémie Lushaj

Resilient. Ein Adjektiv, dem mittlerweile vermutlich fast jede*r schon mal irgendwo in seinem Leben begegnet ist. Vielleicht in einem populärwissenschaftlichen Buch, in einem Gedicht über die Höhen und Tiefen der menschlichen Existenz oder in einem Artikel, der selbstverständlich von einem Bild einer, aus dem Asphalt herausstechenden Blume begleitet wurde. Vielleicht hat man sogar schon über sich selbst gehört, dass man resilient sei und sich später das Wort angeeignet. Bei mir war das so – doch als ich mal versuchte, einem Gesprächspartner zu erklären, was damit genau gemeint war, fiel mir auf, dass ich es eigentlich nur vage beschreiben konnte.

Als Psychologiestudentin habe ich schon öfters von Resilienz gehört. Aber vor allem die Bücher des französischen Neuropsychiaters Boris Cyrulnik, die ich vor ein paar Jahren gelesen habe, haben mich geprägt. Einerseits, weil sie meiner Meinung nach sehr eloquent geschrieben sind, anderseits wegen ihres bewegenden Inhalts: Die Geschichte eines Mannes, dessen Eltern im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurden, als er nur sieben Jahre alt war und der selbst nur knapp den Holocaust überlebte (Groskop, 2009). Auch in den Folgejahren hatte es der kleine Junge zwischen Tabu, Stigmatisierung und harter Arbeit auf dem Bauernhof nicht leicht. Trotzdem schaffte er es, alle Widrigkeiten zu überleben und sich sogar zu entfalten: Später studierte er Medizin in Paris, wurde Psychoanalytiker und gründete seine eigene Familie (Groskop, 2009). Er berichtete von einem starken Drang seine Vergangenheit zu verstehen, sowie anderen Menschen mithilfe seiner Lebenserfahrung und seinem erworbenen Fachwissen zu helfen. Dank seiner unglaublichen Resilienz fand Boris Cyrulnik auf seinem Lebensweg Sinn und Glück.

«The deceptively simple construct of resilience is in fact rife with hidden complexities, contradictions, and ambiguities.»

Kaplan, 2013, S. 39

Damit Resilienz entsteht, müssen laut Cyrulnik vor allem zwei Bedingungen erfüllt werden: Leiden und Aktion (Marquis, 2018). Wer nicht traumatisiert ist, kann laut seiner Definition nicht resilient sein. Trauma allein reicht aber nicht aus, denn man muss sich dazu entscheiden, die passive Opferrolle zu verlassen und eine Sinnarbeit vorzunehmen, bei der man sich mit der eigenen Vergangenheit befasst. Auch wenn man in diesem Prozess unterstützt werden kann, liegt die Verantwortung für die Verarbeitung des Traumas und für das eigene Glück schlussendlich beim Individuum selbst. Als Ergebnis des ganzen Prozesses sollte nicht der prä-traumatische Zustand wiederhergestellt werden, sondern eine ganz neue, ausserordentliche Lebensqualität entstehen, die traumatisierte Menschen von anderen Menschen unterscheidet (Marquis, 2018). Insgesamt hat das Resilienz-Konzept vielen Menschen geholfen. So verkauften Bücherläden in den letzten zwei Jahrzehnten mehrere hunderttausend Exemplare zu dem Thema und deren verschiedene Autor*innen wurden von zahlreichen dankbaren Leserbriefen überflutet (Marquis, 2018). Der Anreiz der Resilienz ist nicht schwer nachzuvollziehen: Diese kann in vielerlei Hinsicht extrem ermächtigend und hoffnungsvermittelnd sein (Sinclair et al., 2020). Doch das ist nicht das Ende der Geschichte: Wie sieht die Resilienzforschung aus und was ist am Konzept der Resilienz zu kritisieren, sei es auf wissenschaftlicher oder auf moralischer Ebene?

Multiple Resilienzen

Als ich anfing, für diesen Artikel wissenschaftliche Literatur durchzusehen, realisierte ich schnell, dass meine Verwirrung um den Begriff gerechtfertigt war. Einerseits erweckt der Begriff der Resilienz den Eindruck, fast schon universell zu sein. Auf der anderen Seite scheint es jedoch fast so viele verschiedene Konzeptionen von Resilienz zu geben, wie Forscher*innen.

Seit ihren Anfängen bis heute beschäftigt sich die Resilienzforschung oft mit der gesunden Entwicklung von Kindern. So konnte man beobachten, dass manche Kinder trotz widriger Umstände gesund aufwachsen, keine Bewältigungsprobleme entwickeln und zu kompetenten und glücklichen Erwachsenen werden (Werner, 1986; Wustmann, 2011). Später wurde das Konzept erweitert und zur Vorhersage von psychischen Störungen benutzt (Masten & Cicchetti, 2012).

Insgesamt kann Resilienz als Widerstandsfähigkeit verstanden werden – eine positive Adaptation im Angesicht von Adversität (Fleming & Ledogar, 2008). Diese erlaubt es Menschen nach Schicksalsschlägen zurückzuspringen. Resilienz bezieht sich aber nicht nur auf Individuen, sondern auch auf Gemeinschaften und kulturelle Gruppen, die ähnliche Erfahrungen von Trauma gemacht haben (Fleming & Ledogar, 2008). In diesem Kontext wurde Resilienz unter anderem bei Menschen mit Migrationshintergrund (Adger et al., 2002), Holocaust-Überlebenden (Greene, 2002), in der Vergangenheit kritisch erkrankten Patient*innen (Maley et al., 2016) und ehemalig politischen Gefangenen (Maercker et al., 2012) untersucht.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Resilienz genetisch vererbbare Anteile hat und dass sowohl Anlage als auch Umwelt protektive Faktoren bilden (Kim-Cohen et al., 2004). Da Interaktionen zwischen Individuum und sozialem Kontext hier eine Hauptrolle spielen, ist es wichtig, kulturspezifische Variationen zu beachten (Ungar, 2006, 2013). Besonders zentral für die Entwicklung von Resilienz sind schützende Bedingungen im nahen Umfeld, wie zum Beispiel aufmerksame Eltern zu haben (Wustmann, 2011). In der Tat ist ein sogenannter acceptance-involvement Erziehungsstil, bei dem die Eltern klare Regeln aufstellen und warm mit den Kindern umgehen, ein positiver Prädiktor von Resilienz (Zakeri et al., 2010).

Täuschend einfach?

Eines ist sicher: Resilienz hat unglaublich viel Forschung angeregt und neue Wege für die Entwicklungspsychopathologie eröffnet (Vernon, 2004). Trotzdem wird sie vom wissenschaftlichen Standpunkt oft kritisiert und ihre Nützlichkeit in Frage gestellt. Gerade weil Resilienz so breitumfassend ist, lässt sie viele Fragen unbeantwortet (Kaplan, 2013). Dabei variieren die Antworten von Expert*innen extrem. Ist die Resilienz von Individuen und von Gruppen dieselbe? Ist Resilienz das Gegenteil von Vulnerabilität? Bezeichnet Resilienz die Faktoren, die mit Stress interagieren und zu Outcomes führen oder die Outcomes selber? Kaplan (2013) argumentiert, dass es notwendig sei, Resilienz mit eng fokussierten Phänomenen zu assoziieren, damit das Konzept für Theorie, Forschung und Praxis wirklich nützlich sein kann. Wird das neue Forschungsfeld solche Kritik überstehen? Wird Resilienz selbst resilient sein? Die Zukunft wird es zeigen.

Von Maschinen und Menschen

Etymologisch kommt Resilienz aus dem Lateinischen resilire und bedeutet «zurückspringen» (Khoshouei, 2009). Obwohl das Wort häufig in der Psychologie gebraucht wird, ist es relevant zu wissen, dass es ursprünglich aus dem Kontext der mechanischen Wissenschaften stammt (Alexander, 2013). Die erste englischsprachige, wissenschaftliche Verwendung des Begriffs geht auf Sir Francis Bacon zurück, im 17. Jahrhundert (Alexander, 2013). Heutzutage scheint es nichts zu geben, was Resilienz nicht kann: Diese findet eben nicht nur in menschlichen Systemen eine Anwendung, sondern auch in ökologischen (Holling, 1973), urbanen (Ribeiro & Pena Jardim Gonçalves, 2019) und sozio-technischen Systemen (Ruth & Goessling-Reisemann, 2019) – um nur ein paar zu nennen. Die Verwendungen des Konzepts, zusammen mit dessen historischen Ursprüngen, scheinen interessanterweise eine Analogie zwischen Maschinen und Menschen zu suggerieren. À bon entendeur… !

Die Tyrannei des Glücks

In den letzten Jahren ist Resilienz zu einem Modebegriff geworden, auch ausserhalb von wissenschaftlichen Kreisen. So wird das Schlagwort oft mit der Positiven Psychologie in Verbindung gebracht, bei der die Selbstoptimierung und die individuelle Verantwortung für das eigene Wohlbefinden im Vordergrund stehen (Seligman & Csikszentmihalyi, 2000). Ein neoliberales Ideal (Hall & Lamont, 2013), das auf verschiedensten Kanälen verbreitet wird: Keep calm and carry on. What doesnt kill you makes you stronger. God gives his toughest battles to his stronger soldiers. Fall down seven times, stand up eight. Be resilient. Get over it. Good vibes only. Auf den ersten Blick gut gemeinte Sprüche, die nach näherer Betrachtung jedoch nicht ganz so positive Botschaften übermitteln. Zu dem vom Leben verursachten Leiden kommen für Menschen, die es eben nicht schaffen Resilienz aufzuweisen, Beleidigung und Anschuldigung hinzu (Held, 2004). Wer nicht sofort negative Ereignisse als Wachstumschance nutzt gilt nun als schwach, unangepasst und «psychisch unreif» (Schediwy, 2018). Dabei anerkennt die Psychologie schon lange die wichtige Rolle von Emotionen, positiv oder negativ, für das Lernen, das Zusammenleben in sozialen Gruppen und das Überleben (Lazarus, 1991). Warum also dieser Selbstoptimierungszwang, diese toxische Positivität um jeden Preis?

Einen bedingungslosen Positivismus zu predigen kann sehr konkrete, negative Konsequenzen haben: Zum Beispiel kann ein optimistisches Bias die Opfer häuslicher Gewalt gefährden, wenn diese aufgrund ihrer positiven Einstellung die Gravität ihrer Situationen leugnen und ihre abusive Beziehungen nicht verlassen (Sinclair et al., 2020). Stark sein ist gut – sicher sein ist besser. Auch auf der gesellschaftlichen und politischen Ebene können die Folgen einer unüberlegten Verbreitung solcher Ideen problematisch sein: Indem Resilienz zu einem Vorbild von gutem, staatsbürgerlichem Verhalten wird, verschiebt sich der Lokus der Verantwortung von Systemen auf Individuen (Diprose, 2015). So sollte man sich mit dem Status quo zufriedenstellen, Ungleichheiten und Armut brav akzeptieren und bei sich selber nach Lösungen suchen: Wer nicht glücklich ist, ist selber schuld.

«The psychological specificity of the term has been diffused into a pop-psych DIY ethos that is starting to sound a lot like a national pep talk on endurance.»

Diprose, 2015, S. 44

Für einige Expert*innen, wie Boris Cyrulnik, ist Traumatisierung eine Vorbedingung von Resilienz. Während Durchschnittsmenschen ihre normalen, oberflächlichen Existenzen weiterleben, so würden Menschen, die Schicksalsschläge erlebt haben, vorher unerreichbare Niveaus von Weisheit und Glück entdecken, erklärt Marquis (2018). Dafür kann man doch nur dankbar sein, oder? Eher nicht. Die Idee, dass man wegen seiner Traumata zu der starken Person wurde, die man nun verkörpert, ist verständlicherweise für viele Menschen anziehend (Mancini, 2016). Doch es sprechen Beweise dafür, dass das wahrgenommene, posttraumatische Wachstum eine Coping-Strategie an sich sein könnte, um mit traumatischen Ereignissen besser umzugehen, also nicht zwingend einen realen Wachstum wiederspiegelt (McFarland & Alvaro, 2000). Abgesehen davon darf man nicht vergessen, dass Trauma in erster Linie schädlich ist und massive psychische, physische und soziale Konsequenzen mit sich zieht (Banyard et al., 2001; Schnurr & Green, 2004). Grosse Vorsicht ist also geboten, wenn man versucht, Trauma fast als etwas Wünschenswertes darzustellen. Forschung hat gezeigt, dass post-traumatic growth und post-traumatic depreciation, also die jeweils positiven und negativen Folgen von Trauma, sich nicht ausschliessen, sondern koexistieren (Zięba et al., 2019). Dementsprechend sollten beide Phänomene in der Wissenschaft und in der Therapie nuanciert betrachtet werden: Nur so kann man der Komplexität von Traumatisierung und von individuellen Situationen gerecht werden.

Zu Resilienz gibt es vieles zu sagen und es ist nicht einfach, ein Fazit zu ziehen. Ein Begriff, der auf den ersten Blick rein positiv erschien, erwies sich nämlich voller Widersprüche und Ambivalenzen (Kaplan, 2013). Für Rutter (1999) ist der Begriff eine Kristallisierung des sozialen, kulturellen und moralischen Kontexts. Wenn Resilienz verwirrend ist, dann weil das Leben es auch ist. Damit das Konzept nützlich bleibt und vor allem zu keinen Schäden führt, ist es essenziell, dass Forscher*innen ihre Begrifflichkeiten klar definieren und abgrenzen, und dass sich die Gesellschaft der potenziellen Gefahren der Resilienz bewusst ist.

Für mich sollte Resilienz also bittersüss sein. Eine Resilienz, die keine Wunderlösung ist und es gerne zugibt. Eine Resilienz, bei der man sich auch mal wütend und zerbrechlich zeigen kann. Eine Resilienz, die inklusiv ist und Trauma nicht auf ein Podest stellt. Eine Resilienz, die ermächtigend ist und es Menschen trotzdem erlaubt, gegen unfaire Strukturen zu rebellieren. Eine Resilienz, die man fördert und schätzt, aber nicht aufdrängt.


Zum Weiterlesen

Cyrulnik, B. (2013). Rette dich, das Leben ruft!

Literatur

Adger, W. N., Kelly, P. M., Alexandra, W., Luong Quang, H., & Catherine, L. (2002). Migration, remittances, livelihood trajectories, and social resilience. AMBIO: A Journal of the Human Environment, 31(4), 358-366. https://doi.org/10.1579/0044-7447-31.4.358

Alexander, D. E. (2013). Resilience and disaster risk reduction: An etymological journey. Natural Hazards and Earth System Sciences, 13(11), 2707-2716. https://doi.org/10.5194/nhess-13-2707-2013

Banyard, V. L., Williams, L. M., & Siegel, J. A. (2001). The long-term mental health consequences of child sexual abuse: An exploratory study of the impact of multiple traumas in a sample of women. Journal of Traumatic Stress, 14(4), 697-715. https://doi.org/10.1023/A:1013085904337

Diprose, K. (2015). Resilience is futile. Soundings, 58, 44-56. https://doi.org/10.3898/136266215814379736

Fleming, J., & Ledogar, R. J. (2008). Resilience, an evolving concept: A review of literature relevant to Aboriginal research. Pimatisiwin, 6(2), 7-23. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20963184

Greene, R. R. (2002). Holocaust survivors. Journal of Gerontological Social Work, 37(1), 3-18. https://doi.org/10.1300/J083v37n01_02

Groskop, V. (2009, 18.04.). Escape from the past. The Guardian. https://www.theguardian.com/lifeandstyle/2009/apr/18/boris-cyrulnik-children-trauma

Hall, P. A., & Lamont, M. (2013). Social resilience in the neoliberal era. Cambridge University Press.

Held, B. S. (2004). The negative side of positive psychology. Journal of Humanistic Psychology, 44(1), 9-46. https://doi.org/10.1177/0022167803259645

Holling, C. S. (1973). Resilience and stability of ecological systems. Annual Review of Ecology and Systematics, 4(1), 1-23. https://doi.org/10.1146/annurev.es.04.110173.000245

Kaplan, H. B. (2013). Reconceputalizing resilience. In G. S. & B. R. (Eds.), Handbook of resilience in children. Springer. https://doi.org/10.1007/978-1-4614-3661-4_3

Khoshouei, M. S. (2009). Psychometric evaluation of the Connor-Davidson Resilience Scale (CD-RISC) using Iranian students. International Journal of Testing, 9(1), 60-66. https://doi.org/10.1080/15305050902733471

Kim-Cohen, J., Moffitt, T. E., Caspi, A., & Taylor, A. (2004). Genetic and Environmental Processes in Young Children’s Resilience and Vulnerability to Socioeconomic Deprivation. Child Development, 75(3), 651-668. https://doi.org/10.1111/j.1467-8624.2004.00699.x

Lazarus, R. S. (1991). Emotion and adaptation. Oxford University Press.

Maercker, A., Gäbler, I., O’Neil, J., Schützwohl, M., & Müller, M. (2012, 10/19). Long-term trajectories of PTSD or resilience in former East German political prisoners. Torture, 23(1), 15-27. https://doi.org/10.5167/uzh-71813

Maley, J. H., Brewster, I., Mayoral, I., Siruckova, R., Adams, S., McGraw, K. A., Piech, A. A., Detsky, M., & Mikkelsen, M. E. (2016). Resilience in survivors of critical illness in the context of the survivors‘ experience and recovery. Annals of the American Thoracic Society, 13(8), 1351-1360. https://doi.org/10.1513/AnnalsATS.201511-782OC

Mancini, A. (2016, 01.06.). The trouble with Post-Traumatic Growth. Psychology Today. https://www.psychologytoday.com/intl/blog/rethinking-trauma/201606/the-trouble-post-traumatic-growth

Marquis, N. (2018). La résilience comme attitude face au malheur : Succès et usages des ouvrages de Boris Cyrulnik. SociologieS. http://journals.openedition.org/sociologies/6633

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