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Mit ‘Dunkel Triade’ getaggte Beiträge

Alltäglicher Sadismus

Eine Übersicht zu dem Vergnügen über das Leiden anderer

Die Forschung zum Thema alltäglicher Sadismus scheint noch in den Kinderschuhen zu stecken. Erst seit einer Dekade wird das Persönlichkeitsmerkmal eigenständig untersucht (Foulkes, 2019; Paulhus et al., 2020). Eine Zusammenfassung.

Von Marcia Arbenz
Lektoriert von Isabelle Bartholomä und Jovana Vicanovic
Illustriert von Anja Blaser

Vor kurzer Zeit zeigte mir ein Freund ein Video von sich selbst in Zeitlupe, wie er sich beim Skateboarden die Bänder riss. Auch wenn man die deutlich schmerzhafte Krümmung des Fussgelenks gut sehen konnte, musste ich mir eine grosse Faszination des ansonsten eher unspektakulären Videos eingestehen. Vermutlich bin ich nicht allein damit. Im Internet gibt es eine riesige Bandbreite an Bild- oder Videomaterial, wie sich Personen verletzen. Dass man dabei eine Spannung oder sogar ein Vergnügen erlebt, ist anhand der Theorie des alltäglichen Sadismus ganz natürlich.

Vergnüglich und antisozial

Der alltägliche Sadismus ist ein Persönlichkeitsmerkmal, welches das Vergnügen, andere Personen leiden zu sehen oder sie leiden zu lassen, beschreibt (Buckels et al., 2013; Paulhus et al., 2020; Paulhus & Dutton, 2016). Was der Grund für das Ergötzen am Leiden anderer ist, wird immer noch diskutiert. Anstelle von Vergnügen könnte auch der Ausdruck der eigenen Dominanz und Macht der Beweggrund für das charakteristische antisoziale Verhalten sein (Foulkes, 2019; O’Meara et al., 2011; Plouffe et al., 2017). Nach Foulkes (2019) muss das eine das andere jedoch nicht ausschliessen. Dass der alltägliche Sadismus mit antisozialen Verhalten in Verbindung zum Leiden anderer zusammenhängt, steht ausser Frage (Foulkes, 2019). So gibt es Zusammenhänge zu Trolling (Buckels, 2018), Cybermobbing (van Geel et al., 2017), Cyberstalking (Smoker & March, 2017), Bestrafung von kooperativen Verhalten (Pfattheicher et al., 2017), Aggression (Chester et al., 2019) oder Vandalismus (Pfattheicher et al., 2019). Generell haben eher Männer, besser gebildete Menschen und Person in höheren beruflichen Positionen eine stärkere Ausprägung (Góis et al., 2020).

Sexueller Sadismus

Erst seit 2011 wird der alltägliche Sadismus losgelöst vom forensischen Setting diskutiert (Foulkes, 2019). Daher muss das Persönlichkeitsmerkmal sich von den extremen Formen wie des sexuellen oder kriminellen Sadismus abgegrenzt werden (Paulhus & Dutton, 2016). Besonders dominant in den Köpfen der Menschen scheint nach Paulhus und Dutton (2016) der sexuelle Sadismus zu sein. Anhand des sexuellen Sadismus wird das sexuelle Vergnügen, welches man beim Quälen von anderen Personen verspürt, beschrieben (Paulhus & Dutton, 2016). Ein bekanntes Beispiel hierfür ist Donatien Francois de Sade, besser bekannt als Marquis de Sade. De Sade schrieb im 18. Jahrhundert in Frankreich Bücher unter anderem zu Pädophilie, Sodomie und Sadomasochismus, was schlussendlich zu einer Inhaftierung in der Bastille und seinem Tod führten (Buckels, 2018; Paulhus & Dutton, 2016). Seine Bücher wie Die 120 Tage von Sodom oder Die Schule der Ausschweifung oder Justine oder Die Leiden der Tugend können heute noch erworben werden. Jedoch warnen zahlreiche Leserkommentare auf beispielsweise orellfüssli.ch vor deren Inhalt. Nur schon die Leseprobe, welche auf der Website zum Buch Die 120 Tage von Sodom zur Verfügung gestellt wird, ist bereits beim Überfliegen sehr befremdlich und abstossend. Ein vergleichsweise harmloses Beispiel von de Sades Buch ist folgendes:

«Er beschäftigte mehrere Frauen, die für ihn Tag und Nacht in Dachkammern und Dachböden nach dem suchten, was das tiefste Elend bieten konnte. Und unter dem Vorwand, ihnen zu helfen, vergiftete er sie entweder, was ihm eine der köstlichsten Zeitvertreibe schien, oder er ließ sie zu sich führen und opferte sie persönlich seinen perversen Launen.»

de Sade, 2006, S. 18

Schriften wie die von Erich Fromm (1973) schlagen eine Loslösung der sexuellen und kriminellen Komponenten vom Sadismus vor. Neben der sexuellen gäbe es auch die physische und die mentale Komponente des Sadismus, welche aufgrund von Unsicherheit oder sozialer Impotenz entsteht (Buckels, 2018). Sadismus sei ein natürlicher Aspekt der menschlichen Natur (Fromm, 1973). Auch die heutige Forschung ist der Überzeugung, dass der alltägliche Sadismus angeboren ist.

Sadist*innen von Geburt an

Die extremen Formen des Sadismus ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Menschheit: Kriege und Kriegsverbrechen, Mord und öffentliche Hinrichtungen sind hier nur einige Beispiele. Besonders wird das Foltern von beispielsweise feindlichen Personen zu Kriegszeiten erwähnt, da dies über Zeit und Ort hinweg immer wieder vorkam (Paulhus & Dutton, 2016). In der heutigen Zeit wurden aufgrund von technischen Fortschritten das Ausleben von Sadismus in einem legalen Rahmen ermöglicht. So werden gewalttätigen Videospiele wie Egoshooter, das Foltern von virtuellen Figuren oder grausige Bilder im Internet als Ausdruck von sadistischen Zügen angesehen (Paulhus & Dutton, 2016). Aber auch gewalttätige Sportarten wie Mixed Martial Arts oder Eishockey gehören dazu.

Aufgrund der scheinbaren Allgegenwärtigkeit von Sadismus scheint sich das Merkmal nicht durch soziales Lernen zu entwickeln, sondern es werden evolutionäre Wurzeln propagiert (Paulhus & Dutton, 2016). Forschende gehen von einem evolutionären Vorteil von Personen mit sadistischen Zügen aus. Grausamkeit sei adaptiv, da es beim Kämpfen und Jagen unterstützt (Buckels, 2018). Zudem konnten Studien bei Tieren zeigen, dass es ein neuronales Belohungssystem für räuberische Aggression gibt, welches unabhängig von anderen Formen der Aggression existiert (Fuchs et al., 1981; McEllistrem, 2004; Shaikh et al., 1991). Wir verspüren also eine Belohnung für sadistisches Verhalten.

Alltäglicher Sadismus in der Forschung

Seit letztem Jahr ist der alltägliche Sadismus Bestandteil des Fragebogens zu der dunklen Triade (Psychopathie, Machiavellismus und Narzissmus) (Paulhus et al., 2020). Die neue dunkle Tetrade zeichnet sich durch eine ausgeprägte Kaltherzigkeit aus (Paulhus et al., 2020). Daneben gibt es auch Fragebögen, welche den alltäglichen Sadismus alleinig erfassen. Gemeinsam haben sie eine Einteilung in mindestens zwei Faktoren: die direkte und die stellvertretende Form des alltäglichen Sadismus (Paulhus & Dutton, 2016). Es wird also unterschieden, ob die Person Vergnügen dabei verspürt, selbst jemanden zu verletzen oder beim Beobachten davon. Ein Beispiel für letzteres ist das zu Beginn erwähnte Video mit dem Bänderriss. Die beiden Faktoren sind distinkt, aber gleichzeitig hoch miteinander korreliert (Paulhus & Dutton, 2016). Eine Unterscheidung der direkten Form des alltäglichen Sadismus in verbale und physische Verletzungen lassen einen Genderunterschied erkennen. Während Frauen in der Dimension mit verbalen Verletzungen höhere Werte aufzeigen, haben Männer bei dem physischen Verletzen und der stellvertretenden Form eine stärkere Ausprägung (Buckels & Paulhus, 2013 nach Paulhus & Dutton, 2016).

Zur Erhebung von alltäglichem Sadismus kann beispielsweise der Short Dark Tetrad (SD4; Paulhus et al., 2020) verwendet werden. Anhand dieses Instruments werden auch Psychopathie, Machiavellismus und Narzissmus erhoben. Anhand folgender Items und einer fünfstufigen Likert-Skala wird der alltägliche Sadismus erfasst:

1. Watching a fist fight excites me.

2. I really enjoy violent films and video games.

3. It’s funny when idiots fall flat on their face.

4. I enjoy watching violent sports.

5. Some people deserve to suffer.

6. Just for kicks, I’ve said mean things on social media.

7. I know how to hurt someone with words alone.

Wie kann man nun aber das Vergnügen des Quälens von Personen im Labor untersuchen, ohne dabei unethische Forschung zu betreiben? Hierzu haben sich Buckels und Kolleg*innen (2013) mit ihrer Grundlagenforschung eine Studie einfallen lassen. In der Untersuchung mussten die Versuchspersonen sich zwischen vier unliebsamen Aufgaben entscheiden: Entweder sie tauchten ihre Hand in Eiswasser, putzten eine Toilette, töteten ein Käfer oder assistierten beim Töten des Käfers. Diejenigen, die eine der Käfer-Aufgaben wählten, wurden zu einer Tötungsmaschine geführt (Buckels et al., 2013). Sie mussten sich für einen der drei Käfer mit den lieblichen Namen Muffin, Tootsie oder Ike entscheiden und ihn in die Maschine einführen. Trotz knirschender Geräusche der Maschine, wurde keiner der drei Käfer getötet oder verletzt (Buckels et al., 2013). Personen mit hohen Werten im alltäglichen Sadismus töteten eher die Käfer und berichteten von einem höheren Vergnügen dabei.

Die noch sehr junge Theorie des alltäglichen Sadismus wird vermutlich durch die Einbindung in die dunkle Tetrade in den nächsten Jahren mehr Aufmerksamkeit in der Forschung erhalten. Es bleibt also spannend, was wir in Zukunft noch alles über unser Vergnügen, andere Leiden zu sehen und zu lassen, noch erfahren werden. Im Übrigen ist mein Freund mit dem Bänderriss wieder gesund – und fährt wieder Skateboard.


Zum Weiterlesen

Buckels, E. E., Jones, D. N., & Paulhus, D. L. (2013). Behavioral confirmation of everyday sadism. Psychological Science, 24(11), 2201–2209. https://doi.org/10.1177/0956797613490749

Paulhus, D. L., & Dutton, D. G. (2016). Everyday sadism. In V. Zeigler-Hill & D. K. Marcus (Eds.), The dark side of personality: Science and practice in social, personality, and clinical psychology (pp. 109–120). American Psychological Association.

Literatur

References

Buckels, E. E. (2018). The psychology of everyday sadism [Dissertation]. The University of British Columbia, Vancouver. https://doi.org/10.14288/1.0369056

Buckels, E. E., Jones, D. N., & Paulhus, D. L. (2013). Behavioral confirmation of everyday sadism. Psychological Science, 24(11), 2201–2209. https://doi.org/10.1177/0956797613490749

Chester, D. S., DeWall, C. N., & Enjaian, B. (2019). Sadism and aggressive behavior: Inflicting pain to feel pleasure. Personality & Social Psychology Bulletin, 45(8), 1252–1268. https://doi.org/10.1177/0146167218816327

de Sade, M. (2006). Die 120 Tage von Sodom: Oder Die Schule der Ausschweifung. Anaconda Verlag.

Foulkes, L. (2019). Sadism: Review of an elusive construct. Personality and Individual Differences, 151, 109500. https://doi.org/10.1016/j.paid.2019.07.010

Fromm, E. (1973). The anatomy of human destructiveness. Fawcett Crest.

Fuchs, S. A. G., Dalsass, M., Siegel, H. E., & Siegel, A. (1981). The neural pathways mediating quiet-biting attack behavior from the hypothalamus in the cat: A functional autoradiographic study. Aggressive Behavior, 7(1), 51–67. https://doi.org/10.1002/1098-2337(1981)7:1<51::AID-AB2480070107>3.0.CO;2-F

Góis, A. D., Lima, G. A. S. F. de, & Luca, M. M. M. de (2020). Everyday sadism in the business area. RAUSP Management Journal, 55(3), 393–408. https://doi.org/10.1108/RAUSP-03-2019-0048

McEllistrem, J. E. (2004). Affective and predatory violence: A bimodal classification system of human aggression and violence. Aggression and Violent Behavior, 10(1), 1–30. https://doi.org/10.1016/j.avb.2003.06.002

O’Meara, A., Davies, J., & Hammond, S. (2011). The psychometric properties and utility of the short sadistic impulse scale (ssis). Psychological Assessment, 23(2), 523–531. https://doi.org/10.1037/a0022400

Paulhus, D. L., Buckels, E. E., Trapnell, P. D., & Jones, D. N. (2020). Screening for dark personalities. European Journal of Psychological Assessment, 37(3), 208–222. https://doi.org/10.1027/1015-5759/a000602

Paulhus, D. L., & Dutton, D. G. (2016). Everyday sadism. In V. Zeigler-Hill & D. K. Marcus (Eds.), The dark side of personality: Science and practice in social, personality, and clinical psychology (pp. 109–120). American Psychological Association.

Pfattheicher, S., Keller, J., & Knezevic, G. (2017). Sadism, the intuitive system, and antisocial punishment in the public goods game. Personality & Social Psychology Bulletin, 43(3), 337–346. https://doi.org/10.1177/0146167216684134

Pfattheicher, S., Keller, J., & Knezevic, G. (2019). Destroying things for pleasure: On the relation of sadism and vandalism. Personality and Individual Differences, 140, 52–56. https://doi.org/10.1016/j.paid.2018.03.049

Plouffe, R. A., Saklofske, D. H., & Smith, M. M. (2017). The assessment of sadistic personality: Preliminary psychometric evidence for a new measure. Personality and Individual Differences, 104, 166–171. https://doi.org/10.1016/j.paid.2016.07.043

Shaikh, M. B., Lu, C.‑L., MacGregor, M., & Siegel, A. (1991). Dopaminergic regulation of quiet biting attack behavior in the cat. Brain Research Bulletin, 27(5), 725–730. https://doi.org/10.1016/0361-9230(91)90053-M

Smoker, M., & March, E. (2017). Predicting perpetration of intimate partner cyberstalking: Gender and the dark tetrad. Computers in Human Behavior, 72, 390–396. https://doi.org/10.1016/j.chb.2017.03.012

van Geel, M., Goemans, A., Toprak, F., & Vedder, P. (2017). Which personality traits are related to traditional bullying and cyberbullying? A study with the big five, dark triad and sadism. Personality and Individual Differences, 106, 231–235. https://doi.org/10.1016/j.paid.2016.10.063

Psychopathie und Machiavellismus

Mehr oder weniger das Gleiche?

Psychopathie und Machiavellismus sind beides zwei Persönlichkeitsmerkmale der Dark Triad. Auch sonst haben sie viele Gemeinsamkeiten und nur sehr wenige Unterschiede. Sind sie nur ein Produkt uneinsichtiger Forschung oder sind sie tatsächlich zwei voneinander unabhängige Traits?

Von Marcia Arbenz und Sophia Scheele
Lektoriert von Loana Brestel und Niko Läderach
Illustriert von Andrea Bruggmann

Das Konzept der Dark Triad wurde 2002 von Paulhus und Williams begründet. Sie fassten drei Persönlichkeitsmerkmale zusammen: Psychopathie, Machiavellismus und Narzissmus. Diese drei Merkmale wurden gewählt, da sie einander ähnlich sind (personal communication with D.L. Paulhus, 2020), beispielsweise im Ausnutzen anderer Personen (Jonason et al., 2009). Doch bald schon entbrannte eine Diskussion, ob diese drei Merkmale nicht zu ähnlich sind. Besonders Psychopathie und Machiavellismus sind oftmals nicht distinkt. Eine Zusammenfassung.

Das grösste Übel: Psychopathie

Eine psychopathische Person besitzt eine antagonistische Persönlichkeit, die sich durch Manipulationen, egoistisches Verhalten und Gefühlslosigkeit auszeichnet (Furnham et al., 2013; Jones & Figueredo, 2013). Zudem zeigt sie impulsives, riskantes, thrill-seeking Verhalten und besitzt wenig Empathie, wie auch Ängste (Glenn & Sellbom, 2015; Paulhus & Williams, 2002; Vize et al., 2018). Mitleid sucht man bei ihr vergeblich. Hinzu kommen ein schlechtes Urteilsvermögen und pathologischer Egozentrismus (Cleckley, 1988). Trotz dieser kaum wünschenswerten Eigenschaften wirken psychopathische Personen oft sympathisch, da sie einen aussergewöhnlichen Charme besitzen (Cleckley, 1988). Im Allgemeinen wird Psychopathie als das Übelste der Dark Triad bezeichnet (Furnham et al., 2013). Mit der Psychopathie entstehen zahlreiche ungünstigste Folgen. Beispielsweise haben diese Personen oft Probleme mit dem Gesetz (Williams et al., 2001) und betreiben Mobbing und Cybermobbing (Goodboy & Martin, 2015; Williams et al., 2001). Oft sind sie auch in den höheren Führungsebenen zu finden (Boddy, 2011; Chiaburu et al., 2013), benutzen harte Manipulationstechniken wie Erpressung (Jonason et al., 2012; Spain et al., 2014) und zeigen Counterproductive workplace behaviour (CWB), wie das Fällen von unethischen Entscheidungen, Unehrlichkeit oder Betrug (Schilbach et al., 2020). Auch in romantischen Beziehungen zeigen sie auffälliges Verhalten. So haben sie generell eine höhere Anzahl an Sexualpartner*innen, sind eher untreu und machen sich oft der sexuellen Belästigung schuldig (Muris et al., 2017; Williams et al., 2005). Sie sind äusserst missbräuchlich wie auch unvorhersehbar in Einstellungen und Verhalten (Williams et al., 2005).

Doch wie misst man diese Einstellungen und Verhaltensweisen? Es gibt einige Messinstrumente für Psychopathie, beispielsweise die Self-Report Psychopathy scale (SRP, Paulhus et al., 2014). Diese basiert auf der Psychopathy Check-List (Hare, 1991), dem Goldstandard für klinische Psychopathie. Die 64 Items lassen sich in vier Faktoren unterteilen: unbeständiger Lebensstil (bspw. «I enjoy taking risk»), interpersonelle Manipulationen (bspw. «It’s fun to see how far you can push people before they get angry»), gleichgültiger Affekt (bspw. «I am often rude to people») und kriminelle Tendenzen (bspw. «I avoid paying for things, such as movies, bus or train») (Muris et al., 2017). Zudem gibt es Fragebögen, wie die Dirty Dozen (DD, Jonason & Webster, 2010), die alle drei Merkmale der Dark Triad erfassen. Die psychometrischen Eigenschaften der Dirty Dozen sind jedoch sehr umstritten (Jonason & Webster, 2010; Lee et al., 2013). Vorgeworfen wird der Skala unter anderem, dass sie durch repetitive Formulierungen künstlich die Reliabilität erhöht (Credé et al., 2012) und dass die Korrelationen zwischen den einzelnen Persönlichkeitseigenschaften zu hoch sind (Jonason & Webster, 2010). Die Short Dark Triad (SD3, Paulhus & Jones, 2015) wird im Allgemeinen besser bewertet, jedoch scheinen auch hier noch weitere Untersuchungen nötig zu sein (Furnham et al., 2014). Ein mögliches Problem der SD3 ist, dass sich die Items für Psychopathie auf Verhalten fokussieren (bspw. «I’ll say anything to get what I want», Jones & Paulhus, 2015, p. 569)), während die Items für Machiavellismus Einstellungen erheben («Most people can be manipulated», Jones & Paulhus, 2015, p. 569). Diese Trennung zwischen Verhalten und Einstellung der beiden Merkmale ist jedoch frei von der theoretischen Grundlage.

Ein anderes Übel: Machiavellismus

Machiavellismus ist wie die Psychopathie durch eine antagonistische Persönlichkeit und durch Manipulationen, Gefühlskälte und Egoismus gekennzeichnet (Furnham et al., 2013; Jones & Figueredo, 2013). Doch während Psychopathie durch klinische Beobachtungen entwickelt wurde, stammt Machiavellismus von einer historischen Figur und dessen Buch ab. Niccolo Machiavelli schrieb das Buch «Der Fürst», in dem Ratschläge erteilt werden, wie man durch Manipulationen Macht gewinnen und erhalten kann. Aussagen wie «When they believe no longer, it may be possible to make them believe by force» (Machiavelli, 2001, p. 30) oder «It is much safer to be feared than loved, when, of the two, either must be dispensed with» (Machiavelli, 2001, p. 66) zeigen den manipulativen Führungsstil auf, den Machiavelli vorschlägt. Die kalten, explorativen und manipulativen Aussagen des Buchs wiederspiegeln die Charakteristika des Machiavellismus (Glenn & Sellbom, 2015). Personen mit Machiavellismus sind unaufrichtig und beuten andere Menschen für ihren eigenen Gewinn aus (Christie & Geis, 1970). Dabei können sie ihre Impulse kontrollieren und besitzen einen langfristigen Fokus (Jones & Paulhus, 2009; Rauthmann, 2011). Sie sind vorsichtig und kontrolliert (Jones & Paulhus, 2009). Zudem sind sie in ihrem Verhalten flexibel (Bereczkei, 2015), können sich also an neue Umstände gut anpassen. Auch sie haben psychopathische Züge (Muris et al., 2017) und Probleme mit Gewalt, Aggressionen und kriminellen Tendenzen (DeLisi, 2009). Im Arbeitskontext zeigt eine Person mit Machiavellismus einen autoritären und missbräuchlichen Führungsstil (Kiazad et al., 2010). Dabei zeigen sie einen weichen Manipulationsstil, und Counterproductive workplace behaviour (Jonason et al., 2012). In anderen Worten: Machiavellismus ist ein weiteres Übel.

«The close relation between Machiavellianism and psychopathy is not surprising given that both traits are indicative of malicious interpersonal behaviour»

Muris et al., 2017, p. 188

Es gibt unzählige Fragebögen, die Machiavellismus erfassen. Ein Beispiel dafür ist die MACH-V scale (Christie & Geis, 1970). Die 20 Items erfassen drei Faktoren: manipulative Taktiken («It is wise to flatter important people»), zynische Sicht auf die menschliche Natur («Anyone who completely trusts anyone is asking for trouble») und Missachtung konventioneller moralischer Ansichten («Sometimes one should take action even when one knows that it is not morally right»). Die Validität der MACH-V scale hängt generell von der Korrelation mit den Subskalen der Short Dark Triad und der Dirty Dozen ab (Christie & Geis, 1970).

Viele, viele Gemeinsamkeiten

Beim Lesen der Zusammenfassungen der beiden Persönlichkeitsmerkmale mögen bereits einigen die vielen Gemeinsamkeiten der Beiden aufgefallen sein. Kein Wunder also, dass die beiden Merkmale in vielen Studien hoch miteinander korrelieren (Muris et al., 2017; O’Boyle et al., 2015; Vize et al., 2018). Machiavellismus korreliert auch mit den Subfaktoren von Psychopathie (Jakobwitz & Egan, 2006; McHoskey et al., 1998). Im Allgemeinen zeigte eine Faktorenanalyse, dass alle drei Merkmale der Dark Triad mit einem einzigen Faktor korrelieren (Hodson et al., 2009; Jonason & Webster, 2010). Insgesamt gibt es jedoch grosse Unterschiede zwischen den Studien, basierend auf den verschiedenen Messmethoden und Probanden, die verwendet wurden (Furnham et al., 2014). Vor allem scheinen die Fragebögen ein Problem darzustellen: einige inkludieren fälschlicherweise Aspekte des anderen Merkmals oder Fragebögen für Psychopathie und Machiavellismus beinhalten fast identische Items (Glenn & Sellbom, 2015; Kavish et al., 2019). Neben den Methoden überlappen auch die Konzepte der beiden Persönlichkeitsmerkmale (Paulhus & Williams, 2002; Vize et al., 2018). Dies könnte das Produkt der Forschung sein, die sich jeweils nur auf ein Merkmal fokussiert und dieses expandieren, ohne dabei auf andere Merkmale Rücksicht zu nehmen (Jones & Paulhus, 2011a). Den beiden Autorinnen dieses Artikels ist zudem aufgefallen, dass in den unterschiedlichen Studien zu Psychopathie und Machiavellismus nie eine standardisierte Definition für die Merkmale verwendet wurde. Dies erschwert vermutlich eine klare Abgrenzung und einen wissenschaftlichen Diskurs noch zusätzlich.

Wieso gibt es Psychopathie?

Es mag einem schleierhaft vorkommen, wie es möglich ist, dass sich die Psychopathie in der Natur durchsetzen konnte. Schliesslich scheinen psychopathische Personen ihrem Umfeld nur zu schaden (Paulhus & Williams, 2002). Doch eine evolutionäre Sicht bietet eine mögliche Erklärung. Es wird vorgeschlagen, dass Psychopathie einen Überlebens- und Reproduktionsvorteil schafft (Krupp et al., 2013). Die Personen würden eine cheater strategy benutzen, in dem sie andere Individuen ausnutzen (Hare, 1996). Der Erfolg dieser Strategie hängt jedoch von der Häufigkeit des Merkmals ab (Walker & Jackson, 2017). Nur wenn wenige Personen sie benutzen, ist sie erfolgreich. Der Grund dafür ist, dass die Strategie von der Gutmütigkeit der Mehrheit anderer Personen abhängt, welche psychopathische Personen nicht besitzen (Walker & Jackson, 2017). Wenn zu viele Menschen Psychopathie aufweisen würden, gäbe es niemanden zum Ausnutzen.

Es gibt noch weitere Gemeinsamkeiten zwischen Psychopathie und Machiavellismus. Beide Persönlichkeitsmerkmale beinhalten substantielle, genetische Komponenten (Petrides et al., 2011; Vernon et al., 2008; Veselka et al., 2011) und treten häufiger bei Männern als bei Frauen auf (Cale & Lilienfeld, 2002). Beide stehen in Verbindung zu moralischen Problemen und antisozialen Taktiken (Muris et al., 2017), wie auch zu emotionalen und empathischen Defiziten (Ali et al., 2009; Andrew et al., 2008; Barlow et al., 2010). Neben zahlreichen weiteren gemeinsamen Korrelationen, zeichnen sich die Merkmale auch durch ein ähnliches Profil in anderen Persönlichkeitstheorien wie dem Five Factor Model (Paulhus & Williams, 2002), dem HEXACO Model (Spain et al., 2014) und dem Interpersonal Circumplex Model (Jones & Paulhus, 2011a) aus.

Es wird in verschiedenen Quellen diskutiert, ob Psychopathie und Machiavellismus nicht denselben Kern beinhalten. Jedoch herrscht nach wie vor Uneinigkeit, was dieser Kern sein sollte. Vorgeschlagen wird Kaltherzigkeit und Manipulation (Jones & Figueredo, 2013), Böswilligkeit (Muris et al., 2017) oder das Fehlen von Empathie (Wai & Tiliopoulos, 2012). Andere behaupten, dass Psychopathie und Machiavellismus dasselbe sind (Miller et al., 2017). Wiederum andere vermuten eine hierarchische Struktur, wobei Machiavellismus eine Untereigenschaft wäre (Glenn & Sellbom, 2015) oder Psychopathie den dominanten Faktor darstellt (Muris et al., 2017). Andere vermuten, dass Machiavellismus als sekundäre Psychopathie gehandhabt werden sollte (Glenn & Sellbom, 2015; Vize et al., 2018).

Drei grosse Unterschiede

Trotz all dieser Gemeinsamkeiten gibt es auch ein paar Unterschiede. Insbesondere lassen sich drei Unterschiedlichkeiten vermerken: Impulsivität, Verhaltensflexibilität und Zeitorientierung.
Während psychopathische Menschen sehr impulsiv sind und somit auch Defizite in der Selbstkontrolle aufweisen (Hare, 1991; Jones & Paulhus, 2011b), besitzen Personen mit Machiavellismus eine Impulskontrolle (Jones & Paulhus, 2009). Generell sind Individuen mit Psychopathie dysfunktional impulsiv – das heisst, sie besitzen die Fähigkeit in Situationen schnell zu reagieren, in denen es nicht von Vorteil ist (Dickman, 1990). Damit in Zusammenhang stehen auch schlechte Selbstkontrolle, Rücksichtslosigkeit und Defizite in Vermeidungsorientierung (Brunas-Wagstaff et al., 1995). Der Link zwischen Psychopathie und Impulsivität lässt sich auch anhand des Behavioral Inhibition System (BIS) und Behavioral Activation System (BAS) aufzeigen. Das BIS kennzeichnet sich durch eine Sensitivität für Bestrafungen und Neuheiten, während das BAS eine Sensitivität und Strebung nach Belohnung beinhaltet (Gray, 1982). Psychopathie ist assoziiert mit einer niedrigeren Sensitivität für Bestrafung und einem höheren Fokus auf Belohnung (Carver & White, 1994). Dahingegen korreliert Machiavellismus entweder mit keinem der beiden Systeme (Neria et al., 2016), nur mit dem BIS (Jonason & Jackson, 2016) oder nur mit dem BAS (Stenason & Vernon, 2016) . Dadurch, dass Personen mit Machiavellismus sensitiver auf Bestrafungen sind, lässt sich eine Erklärung für den Unterschied zur Impulsivität erahnen.

Der zweite Unterschied, die Verhaltensflexibilität, beinhaltet erneut ein Defizit auf Seiten der Psychopathie. Personen mit Psychopathie fehlt diese Flexibilität und sie besitzen einen kurzsichtigen Fokus (Bereczkei, 2015). Individuen mit Machiavellismus können ihr Verhalten verändern, so dass sie sich an externale Faktoren anpassen. Dadurch können sie allfällige Bestrafungen oder Belohnungen in ihre Entscheidungsfindung miteinbeziehen (Bereczkei, 2015). Mehrere Studien belegen, dass die Versuchspersonen mit hohen Werten in Machiavellismus sich nur dann egoistisch verhalten, wenn sie wissen, dass sie für ihr Verhalten nicht bestraft werden können (Bereczkei, 2015; Spitzer et al., 2007). Sobald diese Garantie nicht mehr gewährleistet wurde, verhielten sie sich nicht länger egoistisch. Gleichzeitig verhielten sich dieselben Personen prosozial, falls es mit ihren persönlichen Zielen übereinstimmte (Spitzer et al., 2007). In anderen Studien konnte das Fehlen von Verhaltensflexibilität bei psychopathischen Personen durch die Assoziation mit passivem Vermeidungslernen aufgezeigt werden. Menschen mit Psychopathie verfolgten weiterhin ihr Ziel, auch wenn es Hinweise für eine allfällige Bestrafung gab (Smith & Lilienfeld, 2015). In älteren Studien wurden ähnliche Ergebnisse gefunden (Lykken, 1957; Newman & Kosson, 1986).

«Overall, despite some differences in the theoretical descriptions of psychopathy and Machiavellianism, relatively few empirical differences have emerged. »

Miller et al., 2017, p. 440

Beide dieser Unterschiede, Impulsivität und Verhaltensflexibilität, stehen in Zusammenhang mit der letzten Unterscheidung: der Zeitorientierung. Während psychopathische Personen kurzzeitige Orientierung aufweisen, fokussieren sich Personen mit Machiavellismus auch auf langzeitige Ziele (Jones & Paulhus, 2011b).

Ein paar weitere Unterschiede lassen sich erwähnen. Psychopathie und Machiavellismus korrelieren mit unterschiedlichen Arten der Manipulation. Während Psychopathie mit harten Manipulationstaktiken, wie beispielsweise Drohungen, in Verbindung steht, ist Machiavellismus mit weichen Manipulationen, wie das Anbieten von Gefälligkeiten, assoziiert (Jonason et al., 2012). Des weiteren spannen psychopathische Individuen eher jemand anderem den*die Partner*in aus, werden aber auch öfters für andere Personen verlassen (Jonason et al., 2010). Machiavellismus hingegen ist assoziiert mit einem vermeidenden Bindungsstil (Ináncsi et al., 2015). Personen mit Machiavellismus sind dadurch eher distanziert gegenüber anderen Personen und vermeiden emotionale Verpflichtungen (Christie & Geis, 1970) im Vergleich zu Menschen ohne Machiavellismus. Dadurch formen sie strategische Allianzen und versuchen einen positiven Ruf zu wahren (Jones & Paulhus, 2011b). Psychopathische Personen hingegen sind durch ihre Impulsivität leichtfertiger darin andere zu verlassen und achten nicht auf ihren Ruf (Hare & Neumann, 2008).

Kein Ende in Sicht?

Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Psychopathie und Machiavellismus sind also mannigfaltig. Hinzu kommt, dass die beiden Persönlichkeitsmerkmale in unterschiedlichen Kontexten untersucht werden. Psychopathie findet man oft in klinischen Studien wieder (Miller et al., 2017), während Machiavellismus oft in der Sozialpsychologie, Persönlichkeitspsychologie oder in der Arbeits- und Organisationspsychologie studiert wird (D’Souza & Jones, 2017). Das macht freilich ein abschliessendes Urteil, ob die beiden Merkmale zwei distinkte Konstrukte oder doch nur ein Persönlichkeitsmuster sind, nicht einfacher. Hinzu kommen die methodischen Mängel. Das Fehlen von standarisierten Definitionen und die oftmals ungenügenden psychometrischen Werte der Instrumente (Miller et al., 2017) lassen kaum ein Ende der Diskussion in Sicht kommen. Vorerst mögen die Unterschiede zwischen Psychopathie und Machiavellismus ausreichen, um von zwei distinkten Persönlichkeitsmerkmalen auszugehen.


Zum Weiterlesen

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